Zeitreise


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Achtung Einbahnstraße





Da hab ich mich doch erstmal panisch umgeschaut, ob auch keiner gemerkt hat, dass ich aufm Acker die ganze Zeit in die falsche Richtung gelaufen bin. Was in den 80ern Knibbelbilder und heute Edeka-Ottifanten sind, waren im nationalsozialistischen Deutschland diese Anstecknadeln und Abzeichen. Es gab verschiedene Serien, die den Anreiz gaben, seine Sammlung zu vervollständigen. Kleine Märchenfiguren, Soldaten mit ihren Waffen oder eben auch 1939 Miniatur-Verkehrsschilder. Aber wie kam man an die begehrten Sammelobjekte? Nicht etwa durch einen 5-Reichsmark-Einkauf im Tante-Emma-Laden, nein, man musste etwas für das „Winterhilfswerk“ spenden. Diese Organisation sammelte in den Wintermonaten Geld- und Sachspenden für hilfsbedürftige Menschen. Klingt im ersten Moment super, hat aber, nett ausgedrückt, ein gewisses „Gschmäckle“. So profitierten z. B. nur die Bedürftigen von den Spenden, die zu den „erblich wertvollen Schichten“ gehörten. Welche Kriterien man dafür erfüllen musste, führe ich jetzt hier mal nicht weiter aus. Nur soviel: ich und wahrscheinlich auch viele andere hier wären aus der Nummer raus gewesen. Hinzu kommt, dass die Spenden oft alles andere als freiwillig waren. So wurde z. B. der „Eintopfsonntag“ eingeführt. An diesen Sonntagen hatte es in allen Haushalten und Gastwirtschaften Eintopf zu geben. Der Betrag, der durch die billige Mahlzeit im Vergleich zum „normalen“ Sonntagsessen gespart wurde, musste ans WHW gespendet werden. Die Einhaltung der „Kochvorgabe“ wurde vom sogenannten „Blockwart“ kontrolliert, der tatsächlich von Haus zu Haus ging und den Leuten in die Töpfe schaute. In dem Zuge konnte er auch gleich mit checken, ob der Haushalt brav eine Hakenkreuzfahne besaß und welcher Radiosender gehört wurde. Diese für die meisten von uns unvorstellbaren Zeiten scheinen so weit weg, aber schaut mal, wie gut die Anstecknadel noch erhalten ist...ich bin einfach nur froh, dass ich nachher mit ruhigem Gewissen meine Spaghetti essen kann.



Nicole Zeisler


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